Bindelweg mit Marmolata und weitere schöne Ausflüge vom Grödner Tal
Der Bindelweg zählt zu den beliebtesten Wanderwegen in den Dolomiten. Das hat auch seinen Grund, denn das Panorama ist fantastisch. Bei der Wanderung bekommt man u.a. einen tollen Blick auf die Marmolata (Italienisch: Marmolada).
Das Pordoijoch, Sellajoch und Grödner Joch sind bekannte Pässe, die man gut erreichen kann. Egal ob du dich für die Anfahrt mit dem Bus, Auto, Motorrad, Mountainbike oder E-Bike entscheidest, es lohnt sich immer. Die Pässe haben wir alle besucht und die schöne Aussicht bewundert.
Zu Fuß sieht man meiner Meinung nach allerdings am meisten, daher empfehle ich immer eine Wanderung oder einen (kleinen) Spaziergang zu unternehmen. Insgesamt existieren in den Dolomiten so viele schöne Wanderrouten, dass es kaum möglich ist alle auszuprobieren. Überall gibt es tolle Felsen und Aussichten zu entdecken. Ich habe zusammen mit meiner Familie einige Wege getestet. Freu dich auf ein paar tolle Wandervorschläge und viele Fotos.
Wandern auf dem Bindelweg mit Blick zur Marmolata
Der Bindelweg befindet sich bei Canazei im Fassatal (Italienisch: Val di Fassa).
Wir haben diesen tollen Ausflug vom Grödner Tal (Italienisch: Val Gardena) unternommen und dafür den Bus ab St. Ulrich benutzt. Wir hatten dort ein Apartment gemietet. Alternativ bieten sich ebenso die anderen Orte im Tal (St. Christina oder Wolkenstein) für eine Übernachtung an. Ein weiterer guter Ausgangspunkt für die Wanderung ist Canazei im Fassatal oder Arabba.
Die Wanderung startet am Pordoijoch (Italienisch: Passo Pordoi / 2239 m), wo man auch schon tolle Ausblicke erhält. Richtung Bindelweg geht es dann zunächst leicht bergauf.
Unterwegs gibt es zwei Hütten (Rifugio Fredarola & Viel dal Pan) zur Einkehr. Die zweite befindet sich schon auf dem Bindelweg.
Während man auf dem Weg läuft, hat man fantastische Aussichten auf die Marmolata und später auch auf den Fedaia-Stausee. Die Marmolata besitzt mit 3342 m (Punta Penia) den höchsten Gipfel der Dolomiten und ist Teil der Marmolatagruppe.
Wir sind den Weg soweit gelaufen, bis wir oberhalb vom Fedaia-Stausee waren. Von dort ging es im Bogen zurück zum Pordoijoch. Auf dem Rückweg waren nur wenige Menschen unterwegs. So hatten wir die Gelegenheit mehrere Murmeltiere zu beobachten.
Die Wandertour kann man vergrößern, indem man zum Fedaia-Stausee hinabsteigt. Oberhalb des Fedaia-Stausees besteht außerdem die Möglichkeit weiter zur Porta Vescovo zu wandern. Dort fährt eine Kabinenbahn nach Arabba ab.
Weitere Anreisemöglichkeiten zum Bindelweg
Alternativ bieten sich für die Anreise mehrere Sessellifte oder Seilbahnen an. Bei der Refuge Sass Bece (in der Nähe der Rifugio Fredarola) habe ich mehrere Lifte gesehen.
Zum Col dei Rossi fährt ebenso eine Seilbahn (Kabinenbahn von Canazei bis Pecol, danach Seilbahn oder von Alba). Von dort kann man in etwa 20 Minuten ebenso zur Rifugio Fredarola laufen und weiter zum Bindelweg.
Viele Besucher spazieren auch nur ein kleines Stück über den Bindelweg bis zum Rifugio Viel dal Pan und kehren dann um.
Anreise Bindelweg – Nützliche Websites
Übersichtskarte Lifte & Seilbahnen: valdifassalift.it/de/winter/ski-lifts-karte-fassatal
Liftanlagen & Öffnungszeiten: valdifassalift.it/de/winter/die-skigebiete-und-bergbahnen
Öffnungszeiten & Preise Seilbahnen: fassa.com/DE/Betriebszeiten-und-Preise-der-Liftanlagen
Wandern & Seilbahn ab Pardoijoch
Vom Pardoijoch kann man viele Wanderungen starten oder mit der Seilbahn zum Sass Pordoi (2950 m) fahren. Vom Felsplateau bekommt man eine tolle Aussicht.
Wer möchte, kann von dort über einen Wanderweg den Piz Boè erklimmen. Das ist der höchste Gipfel des Sellastocks mit 3152 m. Für den Weg benötigt man etwa 1,5 Stunden. Der Piz Boè zählt zu den „leichten“ Dreitausendern, wenn man für den Aufstieg die Variante mit der Seilbahn wählt. Alternativ gibt es auch Klettersteige nach oben.
Vom Sellajoch durch die Steinerne Stadt
Das Sellajochhaus (2180 m) in der Nähe des Sellajochs bietet sich für den Start einer Wandertour an.
Von hier bestehen mehrere Möglichkeiten:
(1) Wanderung um die Kofelgruppe (inklusive Steinerne Stadt): Anstrengende Wanderung, Dauer mindestens 7 Stunden laut Reiseführer.
(2) Fahrt mit der Mini-Kabinenbahn (Gondellift Forcella Sassolungo) in die Langkofelscharte (2685 m): Dort gibt es eine Hütte und man kann von der Bergstation einmal um den Langkofel wandern und danach hinab zur Talstation.
(3) Wanderung durch die Steinerne Stadt (Cittá dei Sassi) mit Blick auf die Kofelgruppe (insb. auf den Langkofel) und Abstieg nach Wolkenstein (1560 m).
Unsere Wanderroute
Wir haben uns an diesem Tag für Variante 3 entschieden, denn für den Nachmittag hatte die Wettervorhersage Regen und Gewitter angekündigt. Da möchte dann niemand oben am Berg hängen.
Der Anblick auf die Kofelgruppe war toll, auch mit Wolken. Mit der Mini-Kabinenbahn wäre ich gern gefahren. Du kannst diese auf dem Foto sehen. Die Kabinen sind so klein, da muss man drin stehen und es passen nur maximal 2 Personen rein. Die Gondeln sehen ziemlich kultig aus und die Aussichten während der Fahrt sollen genial sein. Nur Höhenangst darf man in der „Büchse“ nicht haben.
Der Wanderweg durch die Steinerne Stadt ist inzwischen gut ausgebaut. Es waren auch einige Radfahrer unterwegs. Wir wanderten leicht abwärts Richtung Comicihütte. Später ging es steiler hinab Richtung Wolkenstein. In den letzten 30 Minuten wurden wir dann doch noch nass. Das Gewitter war zu hören, aber wir befanden uns zu diesem Zeitpunkt schon im Tal. Wir haben für diese Tour etwa 3,5 Stunden benötigt.
Zwei Tage später sind wir mit dem Bus auf dem Weg zum Pardoijoch nochmal an der Kofelgruppe vorbeigefahren. Bei Sonnenschein sah es doch gleich anders aus. Insgesamt hatten wir bei unserem Dolomitentrip im September allerdings super Wetter. Geregnet hat es nur an wenigen Tagen.
Die Anreise zum Sellajoch ist mit dem Bus ab St. Ulrich (St. Christina oder Wolkenstein) möglich. Es existieren direkte Verbindungen oder mit einmal umsteigen in Wolkenstein (Haltestelle Plan). Zurück kann man auch den Bus ab Plan nehmen.
Oberhalb von Wolkenstein liegt Plan de Gralba. Dort befindet sich ebenso ein Busstopp.
Ausblick vom Grödner Joch
Die Anfahrt mit dem Bus oder Auto vom Grödner Tal ist unkompliziert. Wir haben während unseres Umzuges nach Cortina d’Ampezzo einen Stopp am Grödner Joch (2121 m) eingelegt und das fantastische Panorama genossen. Am Wochenende waren auch viele Radfahrer hier unterwegs. Respekt! Allerdings werden inzwischen ebenso viele E-Bikes zum Verleih angeboten.
Die Auswahl an Wandertouren vom Grödner Joch ist groß. Du kannst z. B. hinab nach Wolkenstein laufen. Die Anreise zum Grödner Joch ist u.a. mit dem Bus von Wolkenstein (Haltestelle Plan) möglich.
Wandern zur Seceda
Zu unserer Wanderung zur Seceda habe ich bereits einen extra Artikel geschrieben. Darin findest du viele Fotos und Informationen. Die Talstation der Seceda-Bahn liegt in St. Ulrich im Grödner Tal. Diesen Ausflug kann ich absolut empfehlen.
Weitere Ausflugsmöglichkeiten: Bozen & Trostburg
Unser Trip nach Bozen sollte eine kleine Abwechslung zu den vielen Bergtouren werden. Allerdings war es in der Stadt wärmer als in den Bergen und unser großer Spaziergang gestaltete sich dadurch etwas anstrengender als geplant. Bei 30 Grad gönnten wir uns daher alle ein leckeres Eis zur Abkühlung.
Bozen besitzt eine schöne Altstadt. Am Stadtrand gibt es viele Burgen und Weinberge zu entdecken. Bozen ist die Landeshauptstadt Südtirols und hat über 100.000 Einwohner.
Auf der Rückfahrt haben wir noch einen Stopp in Waidbruck gemacht und sind zur Trostburg hinaufgelaufen.
Ein Ausflug nach Brixen lohnt sich ebenso. Das historische Zentrum ist sehenswert.
Im Beitrag Seceda & St. Ulrich habe ich dir schon vom Spaziergang nach Wolkenstein erzählt. Oberhalb des Ortes befindet sich eine alte Burgruine. Das letzte Stück zur Burg Wolkenstein ist gesperrt, aber von unten ist sie auch interessant anzuschauen. Wer Lust hat, kann von dort noch weiter durch das Langental laufen.
Auf dem Blog findest du weitere Tipps zu schönen Ausflügen in den Dolomiten.
Busse Grödner Tal – Val Gardena Mobil Card
Natürlich kann man auch ein anderes Fortbewegungsmittel wählen, aber in dieser Woche blieb das Auto in der Garage stehen, denn wir hatten eine „Bus-Flat“. Die Val Gardena Mobil Card war im Preis unserer Unterkunft bereits enthalten. Lediglich für die Hunde mussten wir eine Wochenkarte lösen.
Damit konnten wir kostenlos im Grödner Tal und sogar bis Bozen (oder Brixen) umherfahren. Dadurch war es möglich Ausflüge und Wanderungen mit anderem Start- und Endpunkt einfach zu organisieren.
Wenn die Unterkunft Mitglied eines Grödner Tourismusvereins ist, wird das Ticket bei Anreise kostenlos zur Verfügung gestellt.
Busfahrplan Grödner Tal: valgardena.it/de/busfahrplaene-groeden
Wanderkarten und Reiseführer Dolomiten
Ich finde die KOMPASS Wanderkarten Dolomiten * hilfreich für die Wanderungen. Ebenso nützlich ist der Reise- und Wanderführer Dolomiten vom Michael Müller Verlag. * Er enthält viele Informationen und einige Wanderrouten.
Haben dir meine Tipps gefallen? Fragen und Anregungen darfst du gerne unten posten. Die beste Reisezeit zum Wandern in den Dolomiten ist übrigens von Juni bis September.